Dienstag, 23. Oktober 2007

cee ieh 148 ist online

mit zwei artikeln (auch) von mir über den connewitzer kiezkampf und ein theaterstück, das vom antisemitismus NICHT handelt.

vielleicht liest es ja jemand...

Montag, 8. Oktober 2007

Hear my ssendung on the radioohooo

Die neuste Sendung von Radio Island und mit ihr mein neuster Beitrag ist online. Hier folgt noch die Beschreibung. Anhören, bitte!



Radio Island: Radioshow # 40
Kommunismus, allez, ade... - Während ein Teil der emanzipatorischen Linken auf Demonstrationen weiterhin lautstark Kommunismus fordert, hat ein anderer Teil dem Begriff eine Absage erteilt. Kritik am Begriff des Kommunismus gibt es aber von beiden Seiten. In einem konstruierten Streitgespräch hört Ihr Hannes von der Leipziger Gruppe in Gründung (GiG) und Andreas von Theorie.Organisation.Praxis (TOP) aus Berlin.

Eine progressive Linke fordert den Kommunismus, weil er eine Assoziation freier Individuen sein soll. Die Idee einer freien Gesellschaft wird wohl kein Linker kritisieren, wohl aber den dafür gewählten Begriff Kommunismus. Linke Kritiker des Kommunismus sagen zum einen, dass der Begriff durch die Geschichte, also den real existierenden Sozialismus und Stalinismus, nur negativ konnotiert sein kann. Dem Marxschen Ansatz sei außerdem ein elitärer Charakter immanent und das „Reich der Freiheit“ utopisch genug, um nicht umsetzbar zu sein. Diese Position vertritt auch Hannes von der Gruppe in Gründung (GiG). Er erzählt, warum der Begriff Kommunismus seiner Meinung nach nicht mehr taugt, man aber trotzdem unbedingt links emanzipatorisch denken sollte.
Andreas von Theorie.Organisation.Praxis (TOP) erklärt dagegen, warum seine Gruppe auch weiterhin zum Beispiel unter dem Motto „Just Communism“ auf die Straße geht und Kommunismus oberstes Ziel einer Linken sein sollte.
Wer sich weiter mit dem Thema beschäftigen will, dem sei außerdem die Veranstaltungsreihe in Leipzig der GiG zu empfehlen. Dort setzen sich die ReferentInnen unter dem Motto „Die Enttäuschung. 90 Jahre Oktoberrevolution und das Versagen des Kommunismus“ kritisch mit dem Thema auseinander. Um reflektierte Kritik am Bestehenden geht es außerdem im Dezember beim „Ums-Ganze-Kongress“ in Frankfurt am Main. Nähere Informationen zu den Veranstaltungen findet Ihr einmal unter www.gig-leipzig.com, und zum anderen unter www.top-berlin.net.

Alle Jahre wieder führen die Kiezbewohner deutscher Großstädte ihre Abwehrschlachten gegen die Umstrukturierung oder Neubebauung ihrer Stadtteile. Dabei soll oftmals die Ansiedelung von als fremd empfundenen Einrichtungen wie zum Beispiel von Hotels, von amerikanischen Fastfoodketten oder von Luxuswohnraum verhindert werden. Diesmal hat es Connewitz erwischt, hier befürchten die Autochthonen eine "Verdiscounterisierung" ihres Kiezes durch den Bau mehrerer Supermärkte.
Was wird wo gebaut und warum? Wer ist dagegen und warum? Welche Argumente werden gegen die Supermärkte hervorgebracht? Und sind diese überhaupt haltbar? Und was bedeutet das für eine rücksichtslose Kritik an Kapital und Staat? Diese und andere Fragen werden wir in dem Beitrag klären. Als besondere Schmankerln haben wir einige kuriose O-Töne verschiedener Protestveranstaltungen im Gepäck...viel Spaß damit!

Mittwoch, 3. Oktober 2007

black whole sun won't you come

Eine schwere Aufgabe, sich mit der Etymologie der Nazi-Symbolik auseinanderzusetzen, deren Quellen zu analysieren und Geschichte nachzuzeichnen, da sie weit zurückreicht, von ihrem Ursprung (der germanischen/nordischen Mythologie) zig willkürliche Deutungen und Transformationen durchlief, und aus der bloßen Unwissenheit über ihren wahren Ursprung im dritten Reich diverse wahnhafte Umdeutungen und Neubesetzungen erfuhr. Dieser Herausforderung hat sich Rüdiger Sünner in seinem Dokumentarfilm "Schwarze Sonne" gestellt. Es gelingt ihm nur zum Teil, sie zu meistern.

Er zeichnet beeindruckend nach, auf welcher 'Theorietradition' die esoterischen Spinnereien von Hitler, Himmler, Heß & Co sich stützen und belegt recht plausibel, daß sie nicht unwesentlich für deren Motive und Handeln waren. Die Chronologie erstreckt sich von Helena P. Blavatsky, die Begründerin der Theosophie, über Guido von List bis zu Rudolf von Sebottendorf, dem Begründer der Thule-Gesellschaft, zu deren Mitglieder sich auch Heß zählte und deren Gast nicht selten Hitler war. Gelungen ist auch die Darstellung und Betonung der Zentralität des mystischen Bezugs im 'Alltag' des dritten Reiches, durch die Architektur und ständiger 'Happenings', wie z.B. die Formung eines riesigen Licht-Monuments aus Scheinwerfern, dem über 140.000 Menschen beiwohnten oder der Bildung riesiger menschlicher Hakenkreuze, Fackelzüge etc. Die nachgewiesene Popularität solcher archaischen 'Happenings' passt so gar nicht zur hiesigen Darstellung der Geschichte, dernach die Deutschen selbst Opfer einer wahnsinnigen Führerelite gewesen seien, oder zumindest alles nur über sich haben ergehen lassen müssen. Leider bleibt diese Aussage nur implizit, in den Bildern versteckt.

Sünner betont zwar immer wieder die "unkritische" und "wilkürliche" Erforschung der germanischen Mythologie durch die Nazis, welche keine Falsifizierung zuließ - dort wo keine Erkenntnis gewonnen werden konnte, wurde sie schlicht erfunden - aber dies wohl nur, um im Umkehrschluß diese von der 'Beschmutzung' durch den Nationalsozialismus befreien zu können. Er tut dies, indem er nicht müde wird, Formulierungen wie 'übertriebener Gebrauch', 'zweckentfremdet' oder 'übersteigert' zu verwenden. Auch gefährlich unterkomplexe Gedanken, wie die, daß das arme deutsche Volk von Hitler durch diese so wirkungsmächtige Symbolik überrumpelt und so quasi zum NS verführt wurde, oder daß die an sich schon lupenreinen Rassentheorien der Helena P. Blavatsky 'mißbraucht' wurden, disqualifizieren seine Forderung nach rein 'wissenschaftlicher' Erforschung des Gegenstandes.

In seiner Darstellung des Verlaufs vom scheinbar harmlosen germanischen Riten zur NS 'Instrumentalisierung' übersieht er völlig, wie diesen archaischen Kulturen/Riten schon faschistoide Tendenzen im Kern eingeschrieben sind und stellt deswegen auch sehr konsequent die Frage nicht, warum gerade diese Gedankengebäude als Blaupause für die NS-Ideologie so hervorragend funktionierten. Er konstatiert lediglich, daß Leute wie Hitler und Himmler sich stark dafür interessierten - warum, das war ihm egal oder durch seine Affirmation verschleiert. Der Autor versucht immer wieder, die für ihn wohl anthropologische Konstante des metaphysischen Bedürfnisses, das für ihn wohl ganz selbstverständlich in der Suche nach 'ursprünglicher' (germanischer) Kultur münden muss, rein zu waschen vom nationalsozialistischen Gebrauch selbiger. Folgt man den Anspielungen Sünners, sei es wohl ein völlig natürliches Begehren, sich völkisch zusammenzurotten und archaischen Ritualen zu folgen, die das Individuum völlig durchstreichen und alles Äußere und Moderne als 'kühl', 'dekadent' usw. darstellt - man darf es halt nur nicht 'übertreiben', z.B. durch millionenfachen Mord. Diese krude Logik gipfelt im Schluß des Films durch ein Resümee, welches sinngemäß behauptet, wenn man nicht ein moderates Verhältnis zu seiner eigenen Kultur entwickle, würde man durch ausländische Kulturen vereinahmt - begleitet wurde dies visuell durch mondäne Szenen, wie z.B.die eines Kinos, welches als fremder 'Kulturtempel' bezeichnet wurde. Mehr Ressentiment geht nicht...

Sonntag, 30. September 2007

dunkeldeutschland otra vez


von indymedia:


Meiningen (Südthür.): Nazis quälen Ökobauern
Antifaschistische Gruppe Südthüringen [AGST]

In Südthüringen stößt Naziterror auf eine Mischung aus Toleranz und Ignoranz. Widerstand dagegen kommt nur vereinzelt vor und wird notfalls von den Verantwortlichen kriminalisiert. In Melkers, einer 900-Seelen-Gemeinde etwa 10 km nördlich von Meiningen drangsalierten fünf Neonazis einen Ökobauern, fügten ihm schwere Verletzungen zu, beschimpften ihn antisemitisch, bespuckten ihn und töteten gar eine seiner Enten. Presse und Polizei schweigen.
(...)
Das Haus des Bauern liegt zentral im Ort. Er erzählt von seinem Hof mit LPG-Stall außerhalb des Dorfes. (...)
Das Ehepaar beteiligte sich in der Vergangenheit schon oft an Anti-Nazi-Demonstrationen, ist gut informiert über aktuelle Entwicklungen und bestrebt sich antifaschistisch zu engagieren. Es sei schon ein paar Jahre her, erzählte der Bauer, als er mal in Kleinschmalkalden in einem Supermarkt einen Stapel „Nationalzeitungen“, die Parteizeitschrift der rechtsextremen DVU, entdeckte. Er stellte Verkäuferin und Geschäftsführerin zur Rede, kaufte alle Zeitungen und machte sie unschädlich. Das gefiel gar nicht, meint er. Der Sohn der Geschäftsführerin sollte später einer der Täter sein.
Am 20. April, dem Geburtstag von Adolf Hitler und für jeden Provinznazi ein hoher Feiertag, hängt der Bauer immer eine „Stoppt Nazis“-Flagge aus dem Fenster, die er einmal im Nix-Gut-Versand bestellte.
Für Neonazis und das rechskonservative Klientel im Ort ist der tierliebe Ökobauer mit seiner alternativen Lebensweise, antifaschistischen Engagement und den Einsatz für Umweltschutz ein Dorn im Auge.
Am Samstag, dem 19. August schlug die Ablehnung und Anfeindung um in brutale Gewalt, ausgeführt durch junge Neonazis, die sich über Nacht Mut angetrunken hatten.

Was war passiert?

Gegen 6 Uhr morgens fuhr der Bauer, wie üblich auf seinen Hof, um die Tiere zu füttern. Ihn erwarteten 5 junge Männer, die ihm als Neonazis bekannt waren. Alle kamen aus dem Dorf bzw. dem Nachbarort und gröhlten „Heil Hitler“. Sie riefen dem Bauern „Du linke Ratte, jetzt kriegen wir dich!“ entgegen. Das Opfer verriegelte unter Schock sein Auto und versuchte mit den Neonazis zu reden und sie zum Weggehen zu bringen. Die Täter sprangen auf sein Auto, versuchten es anzuzünden, die Heckscheibe zu zerschlagen, es umzuwerfen. Vergebens. Daraufhin traten die Neonazis brutal auf eine Ente ein, bis sie leblos liegen blieb. Sie drohten weitere Tiere zu töten, wenn er nicht aussteigen würde. Der Bauer stieg aus und versuchte – immer noch unter Schock – zu flüchten. Die Neonazis verfolgten ihn, brachten ihn zu Fall und traktierten ihn mit Tritten und Schlägen.
Als der Bauer sich wieder aufrichtete zwangen sie ihn niederzuknien, bespuckten ihn und bedrohten ihn mit einer Holzlatte, beschimpften ihn als „dreckige stinkende Judensau“. Er sollte ihnen nachsprechen: „Adolf Hitler ist der Größte“ und „Ich bin eine stinkende Judensau“.
Ein Täter sagte schließlich: „Das hat keinen Sinn, mach ihn kalt.“ Mit einem Brett schlugen sie dem Bauern auf den Kopf und fügten ihm schwere Kopfverletzungen zu. Ein Neonazi filmte die Gräueltat mit seiner Handykamera und animierte die Schläger zur Flucht.
Der Bauer schleppte sich blutüberströmt zu seinem Auto. Er ist Bluter, nahm seine Medikamente ein und fuhr zu seinem Haus. Dort rief er die Polizei. Die Täter konnten kurz darauf gefasst werden. Während einer Befragung sagte einer der Polizisten zum Opfer, er solle sich nicht so aufregen, er sei ja gar kein Jude. Heute ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die fünf jungen Nazis wegen gefährlicher Körperverletzung. (...)
Das Schweigen brechen!

In den Tagen und Wochen darauf, trat das Schweigen ein. Die Polizei bemühte sich nicht um eine Pressemitteilung zum Vorfall. Die Presse schwieg bis heute. Einmal hielt man den Bauer an „die Sache nicht an die große Glocke zu hängen“. Bezug nehmend auf die Vorkommnisse in Mügeln sei dies rufschädigend für die Gemeinde, das Gewerbe und den Tourismus.
Samstagnacht (29.09.07) bekam der Bauer einen Anruf: „In 5 Tagen bist du tot.“ Er hat Angst um seine Frau und seine Tiere, schläft schlecht, aufgeben will er nicht. Er hat sich trotz knapper finanzieller Mittel einen Anwalt genommen. Er möchte gegen die Nazis nun vorgehen und die Gewalt, die man ihm und seinen Tieren antat, öffentlich machen.
(...)
Die Antifaschistische Gruppe Südthüringen (AGST) solidarisiert sich mit dem Opfer und ruft auf den Vorfall nicht weiter tot zu schweigen. Seid solidarisch, veröffentlicht den Naziterror in euren Publikationen, sprecht darüber und helft mit das Schweigen zu brechen!

Samstag, 29. September 2007

arrogant powers...


der anti-imperialismus kommt zu sich. oder: pack verträgt sich.


CARACAS: On a trip to strengthen ties with leftists in Latin America and roll back U.S. influence, the Iranian president, Mahmoud Ahmadinejad, has pledged to invest $1 billion in Bolivia and reaffirmed relations with the Venezuelan president with a declaration that "no one can defeat us."
Ahmadinejad announced the pledge Thursday in La Paz, then traveled to Venezuela. (...) Evo Morales, the president of Bolivia, who along with Chávez is one of Iran's major allies, called Ahmadinejad's visit historic as La Paz and Tehran established diplomatic relations for the first time.
Morales pledged that they "will work together from this day on, for our people, for life and for humanity."
Later on Thursday in Venezuela, Ahmadinejad and Chávez greeted each other warmly on a red carpet in front of the presidential palace.
"Together we are surely growing stronger," Ahmadinejad said through an interpreter, "and in truth no one can defeat us. Imperialism has no other option: Respect the peoples or accept defeat."
Chávez embraced the Iranian president, calling him "one of the greatest anti-imperialist fighters" and "one of the great fighters for true peace."
In his defiant speech to the UN General Assembly this week, Ahmadinejad rebuked "arrogant powers" seeking to restrict the Iranian nuclear program. Chávez also strongly defends Iran's nuclear research, insisting that it is for peaceful energy use despite U.S. suspicions that it is aimed at making nuclear weapons.
(...)Ahmadinejad's trip underscored his growing ties to Latin American nations, including Nicaragua and Ecuador, even as the United States tries to isolate him internationally. (...)



quelle:http://www.iht.com/articles/2007/09/28/america/iran.php

Mittwoch, 26. September 2007

In den Lüften da liegt man nicht eng

Ich habe gerade entdeckt, daß man einige Gedichte Paul Celans auf dieser Website von ihm selbst gesprochen hören kann. In der Biographie steht ärgerlicherweise nur, daß er in der Gruppe 47 gelesen hat, nicht, daß er dort ausgelacht und hinausgeekelt wurde.

klima konkret


so, ich kenne mich überhaupt nicht mit dem klima aus, will aber auch mal was zum thema beitragen.auch wenn es nur ein hinweis ist.
in der neuen konkret, die sich insgesamt wieder einmal recht langweilig ausnimmt gibt es auch einen fetten schwerpunkt zum thema. die literaturbeilage steht ganz im zeichen des klimawandels, allerdings habe ich mir noch keinen wirklichen überblick verschafft.
seeßlen berichtet von seiner "zugegeben manchmal enervierenden passage durch bücher von erdrettern und futurologen".
es gibt unter anderem noch artikel über die rede von der "moralisierung der märkte", die "braunen wurzeln der grünen verbände", bescheuerte tierrechtler, esoterik&klima und einen verriss der diversen "klima-knigge"-ratgeber (so der titel eines buches).

ansonsten:
leider darf auch fülberth wieder von heuschrecken schwadronieren.
leider gibt es auch den x-ten artikel über die haftbedingungen in stammheim.

gremliza packt in seiner kolumne mal wieder die guten alten ml-gewissheiten aus:

und wäre zur summe der menschen, die gefoltert, erwürgt, erstochen, totgeschlagen, erschossen, vergiftet und verbrannt werden mussten, bis das kapital seine troubadoure den sieg der freiheit besingen lassen konnte, außer den 2 millionen vietnamesen, deren leben unter spesen abgebucht wurde, nicht auch die zwanzig millionen sowjetbürger zu rechnen, deren ermordung durch die deutschen die klassenbrüder im westen, solange sie nicht selber den krieg erklärt bekamen, mit erlesener geduld zugesehen haben?


ja, vielleicht kann man ja auch die juden noch in dieser aufrechnung verwursten, die ja letztlich auch der perfidie und der kalten zweckrationalen berechnung der herrschenden klassen von deutschland UND den usa zum opfer fielen. gremliza kann gut schreiben, hat aber weder von kritik der politischen ökonomie noch von fetisch- und ideologiekritk eine ahnung, zumindest versteckt er sie immer wieder gekonnt.
sehr ärgerlich das.

Expertologie

Gestern durfte ich zum Glück endlich die Heizung anschalten, denn es war nun kalt genug dazu. Die vergangenen warmen Tage, die ich noch lesend im Park genoß, lösten nämlich in der ein oder anderen Sekunde ein durch Gedanken an den Klimawandel verursachtes Frösteln aus. In einer Glosse im CEE IEH # 141 habe ich mit einer Freundin unsere Meinung dazu kundgetan. Diese, obschon doch nur eine harmlose Meinung, wurde uns im nächsten Heft von einem Klima-Knowledge-Virtuosen in einem Antwort-Artikel um die Ohren gehauen.

Der Autor klagt darin an, daß wir uns gefälligst der Datenallmacht zu fügen hätten und auch mal dort unseren Eltern (resp. dem Mainstream) recht geben sollten, wo sie recht haben - auch wenn es deutsche Eltern sein mögen, was uns als 'Antideutschen' ja per se nicht behage. Eigentlich hätte die Anmerkung genügt, daß wir uns gar nicht in Gegenidentifikation üben, sondern nur das herzustellen suchen, was wir bei anderen Themen (und aus erkenntnistheoretischer Sicht) vehement ablehnen: Äquidistanz. Gepaart mit ein paar Zitaten aus unserem Artikel, die dies belegen, hätte das wohl genügt. z.B.:
"Es existieren recht plausible Theorien, die den Menschen als hauptursächlichen Motor für die Erderwärmung bezeichnen (CO2-Emissionen) und ebenso plausible, welche die Ursache eher weit außerhalb seines Wirkungsfeldes verorten (kosmische Strahlung). Gegen letztere ist man relativ ohnmächtig, erstere hingegen bieten einen Rahmen und ein Inventar an Aktionismus, der prinzipiell begrüßenswert, wenn er nicht so ideologisch gefüttert wäre und diabolische Feindbilder heraufbeschwören würde."
Da wir aber dem Leser zutrauten, dies auch selbst herauszulesen, erübrigte sich eine Replik. Lange Einleitung, kurze Pointe: Eigentlich wollte ich mich gar nicht in die Niederungen naiv-empirischer Meinungsumfragen hinablassen, aber die Äquidistanz, die der CEE-IEH-Experte nicht gelten lassen wollte, weil die wissenschaftliche Evidenz zu eindeutig sei, um sich hinter Neutralität verschanzen zu können, war wohl doch ein kluger Schachzug. In einem Artikel in der WELT durfte ich nun von einer Umfrage unter 'Klimaexperten' lesen, die alles andere als Konses hervorbrachte:
"Daran, dass es wärmer wurde, gibt es keine nennenswerten Zweifel. Über die Ursachen und Folgen dieser Entwicklung gehen die Ansichten der Klimaforscher jedoch ebenso auseinander wie über die Grundlagen des Forschungsstandes. Die Mehrheit der Klimaforscher (57 Prozent) ist der Ansicht, dass die "Folgen des Klimawandels für die Menschen im 21. Jahrhundert gefährlich" sind. Eine bedeutende Minderheit stimmt dieser These dagegen nicht zu, weil sie negative und positive Folgen sieht, weil sie die Gefahr generell bestreitet oder weil sie der Meinung ist, dass man darüber keine konkreten Aussagen machen kann. Eine Ursache dieses bemerkenswerten Befundes liegt in den Urteilen der Klimaforscher über die theoretischen und methodischen Grundlagen von Klimaprognosen. Die Ansichten der Klimaforscher hierzu sind ernüchternd. Die Mehrheit der Wissenschaftler ist der Ansicht, die Voraussetzungen für die Berechenbarkeit des Klimas seien gegenwärtig noch nicht gegeben. Dies betrifft die Menge und Qualität der empirischen Daten, die Qualität der Modelle und Theorien sowie die Kapazität der verfügbaren Analysetechniken.
Nur eine Minderheit von zehn bis 20 Prozent der Klimaforscher ist der Meinung, die empirischen und theoretischen Voraussetzungen für die Berechnung des Klimas seien heute schon gegeben. Dies dürfte sich auch in den vergangenen Monaten nicht wesentlich geändert haben."

Zugegeben werden muß allerdings, daß fast drei Viertel...
"...der Klimaforscher (73 Prozent) [...] den Menschen als eine mehr oder weniger bedeutende Ursache des Klimawandels [betrachten]."

Diese drei Viertel atomisieren sich aber nochmals in unterschiedliche gewichtete Antwortmöglichkeiten. So zählt auch die Antwort "Der Mensch und die Natur seien in gleichen Teilen dafür verantwortlich" dazu, die immerhin noch über ein Viertel der Wissenschaftler (27%) für richtig hält.

Und dann schreibt die bürgerliche Presse sogar noch bei uns ab. Denn dieses:
"Die Urteile der Klimaforscher über die Berechenbarkeit des Klimas verweisen auf die generelle Problematik einer wissenschaftlichen Diskussion, die die Grenzen der Fachöffentlichkeit überschreitet und zur Grundlage der öffentlichen Meinung und der politischen Willensbildung wird."
... ist wohl eindeutig hier abgekupfert:
"Der Klimadiskurs ist ein politischer und kein wissenschaftlicher. Die politische Dimension ist dabei an vielen Punkten kritikwürdig, überzogen, nervig. Aber der Kern des Problems – der Klimawandel – lässt sich nicht über einen gesellschaftlichen Diskurs und bestimmte Haltungen zu diesem lösen, sondern nur durch Expertise, die weder Feuilleton noch intelligente GesellschaftskritikerInnen vorweisen können."

Frechheit!

antifa, bitte übernehmen sie!



hier kurz ein schockierender ausschnitt aus einem artikel von ivo bozic, der im aktuellen schwerpunkt der jungle world zur querfront islam/linke erschienen ist.
es ist einfach uunfassbar, ich weiß wirklich nicht, wie auf einer semantischen ebene mit dem problem umgegangen werden soll, wörter wie emanzipatorisch, links etc. sind nurmehr völlig ihres begrifflichen kerns beraubte hüllen, sie sind allesamt völlig überflüssig, wenn solche positionen darunter subsumiert werden können. die praktischen konsequenzen, die daraus zu ziehen sind liegen dagegen auf der hand. es verbietet sich JEDE zusammenarbeit, diese antisemitische propaganda ist ihrem wesen nach nazistisch und muss bekämpft werden. die bilder sind übrigens nicht von der AIK aus Wien sondern vom Kampfbund Deutscher Sozialisten...


Einer von Jeplkes Mitarbeitern ist zudem kein ge­ringerer als der junge Welt-Autor Nikolaus Brauns, der gerade ein Buch herausgegeben hat, das wohl zum Übelsten gehört, was Linke, wenn man dieses Wort hier überhaupt noch benutzen will, her­vorzubringen vermögen. In dem Sammelband »Naher und Mittlerer Osten – Krieg, Besatzung, Widerstand« versammelt Brauns so ziemlich alle Autoren, die man bedenkenlos der links-jihadistischen Querfront zurechnen kann, einige von ihnen gehören selbst terroristischen Gruppen an oder unterstützen sie offen.

Rezensent Jürgen Elsässer, der das Buch in der jungen Welt begeistert als »unersetzliches Grundlagenwerk« feierte, fasste dessen Aussage treffend so zusammen: »Mit Hizbollah und Hamas gegen das Empire«. Die beiden antisemitischen Terrororganisationen seien, so Elsässer, die »Gruppierungen, die heutzutage die Hauptlast im Kampf gegen den neuen Kolonialismus tragen«. Unter den Autoren des Buches finden sich zum Beispiel Ali Fayyad von der Hizbollah, ein irakischer Ayatollah, der seinen Beitrag mit »Allah ist groß« un­terzeichnet, die beiden ehemaligen Stasi-Spione Klaus von Raussendorff und Rainer Rupp und der Kopf der Antiimperialistische Koordination (AIK), Willi Langthaler, der ebenso wie Autor Joachim Guilliard als Spendensammler für die Terror­truppe IPA (52/2003) in Erscheinung getreten ist. Mit einem antisemitischen Verschwörungsstück in dem Buch ebenfalls vertreten ist der Generalsekretär der IPA, Jabbar al-Kubaysi, der in einem junge Welt-Interview im August die partielle Zusammenarbeit des irakischen »Widerstands« mit al-Qaida bestätigte.

Willi Langthaler fordert in seinem Beitrag expli­zit die Querfront der Linken mit dem politischen Islam, mit Hizbollah (die das »Gegenteil« einer »reaktionär-konservativen Bewegung« sei) und Hamas, und beschreibt, was Linke und Islam neben antizionistischen und antiamerikanischen Grundfesten verbinde: »Es lassen sich zahlreiche Beispiele finden, wo der Islamismus nicht nur eine antiimperialistische, sondern auch sozial fortschrittliche Rolle spielt, wie bei der libanesischen Hizbollah oder beim palästinensischen Islamischen Jihad.« Die linke Qassam-Brigade geht in Stellung.

Auch Brauns selbst fordert in seinem Vorwort, sich dem stellvertretenden Generalsekretär der Hizbollah anschließend, ein »Bündnis des islamisch-religiösen Widerstands gegen Imperialismus und Zionismus mit der säkularen Linken«. (...)

Dass einige Mitglieder der Bundestagsfraktion »Die Linke« keine Berührungsängste mit islamistischen Terroristen haben, zeigte sich auch vor knapp einem Jahr, als die Fraktion einen Sprecher der Hamas zu ihrer »Nahost-Konferenz« einladen wollte. Der Abgeordnete Norman Peach erklärt regelmäßig, dass man mit der Hamas in den Dialog treten müsse. Hat man das von Brauns herausgegebene Buch gelesen, weiß man auch, was es zu bereden gibt. Oskar Lafontaines geplante, wenn bisher auch nicht zustande gekommene Iran-Reise ist bei alledem nur die Spitze des Eisberges.

Dienstag, 25. September 2007

Moadon beit hakvarot

The Cemetery ClubIch habe mir gestern den phantastischen Dokumentarfilm "The Cemetery Club" ansehen können. Ein sehr gelungenes Abend-Amusement, bis auf eine unreflektierte Palituch-Trägerin in der ersten Reihe, mit der ich eine Weile lang gedanklich beschäftigt war, weil ich ihr nicht zugestehen wollte, den Film genießen zu dürfen.

Jeden Samstag morgen trifft sich in Jerusalem eine Gruppe älterer Menschen, um auf dem Mount Herzl, der gleichzeitig Nationalfriedhof Israels und Park ist, ihre Sitzungen der Mount Herzl Academy abzuhalten. Sie debattieren, lesen eigene und berühmte Gedichte, Singen und runden das Ganze mit einem gemeinsamen Essen am Ende ab. Dieser Club besitzt sogar eine eigene Satzung, die als ersten Artikel und Zweck ausweist, miteinander zu Diskutieren um der Altersvereinsamung entgegenzuwirken. Der zweite Artikel besagt, daß Treffen auch bei sich verändernder Mitgliederzahl weiterhin stattfinden. Diese beiden stoßen bei Verlesung der Satzung auf Widerstand und es wird für die Streichung des Zusatzes "um der Altersvereinsamung entgegenzuwirken" und des kompletten zweiten plädiert - es wird klar, daß hinter dieser Forderung die Scham und eine notwendige Realitätsverweigerung stecken. Die volle Tragik, die in dieser Satzung und ihren ersten beiden Artikeln steckt, wird mit dem Voranschreiten des Films, dessen Zeitraum und Dreharbeit sich über fünf Jahre erstreckte, immer offensichtlicher. Gen Ende wird noch einmal eine überarbeitete Fassung der Satzung verlesen, die wieder die zur Streichung bestimmten Passagen aufgenommen hat - und im Gedenken an das gerade Gesehene nun als unverzichbar erscheinen.

Die meisten RezensentInnen schreiben davon, wie ergriffen sie davon waren, die Protagonisten als Shoah-Überlebende in freier Wildbahn beobachten zu dürfen - und damit stellen sie die Intention der Regisseurin auf den Kopf. Der Film dokumentiert hervorragend die scheinbare Indifferenz von Menschen im Alter - ihre Regression in kindliche Verhaltensmuster, ihre neurotisch anmutenden Verschrobenheiten, skurril wirkendes Gemeckere; schlicht alles was man über ältere Menschen zu wissen meint. Wenn die Protagonisten von ihren Erlebnissen im 3. Reich berichten, so tun sie dies ohne große Emotionalität (bis auf eine Einstellung, in der eine der Überlebenden zum ersten mal in ihr Heimatdorf nach Polen zurückkehrt). In einer Szene, in der über den Kantschen Imperativ argumentiert wird und ob dieser trotz Hitler und Nazideutschland seine Gültigkeit behaupten könne, wird sehr deutlich, daß diese Diskussion überall hätte stattfinden können. Als eine der Protagonistinnen, Lena, ihrer Nichte (der Regisseurin) über ihre Deportation vom Warschauer Getto nach Ausschwitz berichtet, merkt man ihr die rationale Unbegreifbarkeit dieser Erlebnisse an, die emotionale nicht. Es sind keine Tränen in Ihren Augen zu sehen. Ihre Stimme bleibt die ganze Zeit über alles andere als zitternd, sogar sehr bestimmend. Sie scheint zu dozieren. Der emotionale Bezug, die Traumata, all' das, was viele Rezensenten in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung stellen, kommt nicht vor - es ist Tief in den Protagonisten vergraben. Man kann es kaum erahnen. Man kann sich Gedanken darüber machen, wie so etwas überhaupt möglich ist, die Darstellung und der ständig präsente Hintergrund zwingt einem diese Gedanken sogar auf, aber eine Hilfe gibt einen der Film nicht an die Hand.

ceeieh #147 ist online

diesmal mit ganz vielen revolutionsspeacials!

das ceeieh feiert 90 jahre oktoberrevo mit jede menge grausamgründlicher kritik sowie ein klitzebisschen nostalgie.
es gibt zb texte über avantgardekunst, SI vs. ML, die (un-)mölichkeit über stalin zu lachen, und einen verriss von savlinksruckhamas.

check it out!!!

Montag, 24. September 2007

Zerrbild des Widerstands

Nachdem meine Rezension von Peter Weiss' "Ästhetik des Widerstands" anlässlich seines 25. Todestages im CEE IEH an der Faulheit des Rezensenten gescheitert ist, habe ich mich nun zu einem Relaunch entschlossen und werde vielleicht immer mal Thesen zum Buch einstellen, um vorab einige Gedanken zur Diskussion zu stellen:

Der Ich-Erzähler reflektiert immer wieder auf die Schwierigkeit eines Widerstands, die ihm im Begreifen der Totalität der Umstände begründet ist - was den faden Beigeschmack hat, eine ungewollte Apologetik der Unmöglichkeit eines Widerstands im 3. Reich zu betreiben. Praxis (die die Protagonisten als kommunistische verstanden haben wollen) geht immer mit dem Reduktionismus einher, das Ganze nicht fassen zu können resp. eine Ahnung des Gefangenseins im falschen Bewußtsein zu haben. (S. 113f.*). Dieses falsche Bewußtsein konstituiert sich doppelt: Zum einen aus der Schwierigkeit, wenn nicht gar Unmöglichkeit, aus ihrer Klassenzugehörigkeit das fassen zu können, was sie zum theoretisch geleiteten Widerstand "abarbeiten" (S. 107*). Zum anderen aus der systemimmanenten Perspektive des 3.Reiches, welches eigentliche, kritische Erkenntnis gar nicht zuließ, sondern immer nur im Erahnen, in der "Empfindung, daß das, was [sie] taten, das Richtige war" (S. 116*), verhaftet bleiben muß. Das Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis führt die Protagonisten allzu oft in Stagnation. Der "Filter", den sie über ihren "Sinnen" (S. 113*) vermuten, läßt sie zwar noch seine Existenz erkennen, aber, je nach Standpunkt, scheinbar oder anscheinend nicht bezwingen. Und eben jener "Filter" ist dieses doppelt konstituierte , falsche Bewußtsein.

*Die Seitenzahlen beziehen sich auf die Taschenbuchauflage aller drei Bände von 2005

Donnerstag, 30. August 2007

cee ieh 146

das neue ceh ieh ist online, somit auch mein neuster artikel. das ganze ist eine polemik gegen den dalai lama.
außerdem lesenswert: mein interview mit dem old-school-commie theodor bergmann sowie das, das und das also eigentlich fast alles. in der printasugabe kommt das heft zusätzlich noch in herbstlichem orange daher, sehr schick, muss man schon sagen!

Montag, 20. August 2007

na sowas!

aus dem tagesspiegel:


Extremismus
Hetzjagd auf Inder in Sachsen
Bei einer Hetzjagd auf indische Besucher eines Stadtfestes in Mügeln (Sachsen) sind in der Nacht zum Sonntag zwölf Menschen verletzt worden. Zahlreiche Schaulustige sollen sich den Überfall mit angesehen, applaudiert und fremdenfeindliche Parolen gebrüllt haben.

MÜGELN - Etwa 50 zumeist junge Deutsche hatten die nach einem Streit in eine Pizzeria geflüchteten Inder verfolgt und Türen der Gaststätte eingetreten. Das teilte die Polizei am Sonntag erst mehr als 20 Stunden nach dem brutalen Vorfall mit. Rund 70 Polizeibeamte drängten die Angreifer dann ab. Bei tätlichen Auseinandersetzungen wurden acht Inder und vier Deutsche verletzt. Einer der indischen Besucher und ein Deutscher mussten im Krankenhaus behandelt werden. Auch zwei Polizisten erlitten Verletzungen. Zu Festnahmen wurden keine Angaben gemacht, es sei jedoch eine Ermittlungsgruppe gegründet worden. Zahlreiche Schaulustige hatten sich den Überfall mit angesehen.

"Ein fremdenfeindliches Motiv wird nicht ausgeschlossen", sagte Landespolizeipräsident Bernd Merbitz. "Wir ermitteln aber in alle Richtungen." Einen Bericht der "Leipziger Volkszeitung", wonach die deutschen Angreifer ausländerfeindliche Parolen brüllten, konnte der Leiter des Direktionsbüros bei der Polizei Westsachsen, Reinhard Böttcher, nicht direkt bestätigen. "Zeugenaussagen zufolge könnte es solche Parolen gegeben haben", sagte er am Sonntagabend. Die deutschen Teilnehmer des Altstadtfestes und die indischen Besucher hatten sich gegen 0:30 Uhr zunächst in einem Festzelt gestritten und waren dabei auch handgreiflich geworden. Daraufhin flüchteten die Inder in die Pizzeria.

Nähere Angaben zu dem Auslöser des Streits liegen noch nicht vor. "Wir hoffen, dass wir erste Ergebnisse am Montag veröffentlichen können", sagte der Polizeisprecher. Bisher sei auch noch unklar, ob die Schaulustigen zustimmend applaudiert "oder einfach nicht eingegriffen" hätten. "Fakt ist: Der Alkohol hat um diese Zeit eine Rolle gespielt - und außerdem war plötzlich mal was los", sagte Böttcher. (mit dpa)


wer hätte das gedacht?
naja, man ist sich ja glücklicherweise noch nicht sicher, ob es tatsächlich so gewesen sein soll, dass ein dorfmob aus dunkeldeutschland, bestehend aus "teilnehmern" eines stadtfests einige fremdstämmige untermenschen, ihrerseits nur "besucher" der selben veranstaltung, beschimpft und zusammengeschlagen haben. glaub ich nicht, bis es nicht bewiesen ist! mein sachsen ist nämlich garantiert zivilcouragiert und weltoffen.

Samstag, 18. August 2007

was geht?

ich sags dir ganz konkret:

heute abend finden meines wissens mindestens drei nette partys umsonst & draußen statt:

techno auf der nonnenwiese

drum and bass am richard wagner hain

techno von homoelektro somewhere near leipzig...


viel spaß!

Sonntag, 12. August 2007

reutlingen

gestern war ich wieder einmal an einem ort meiner jugend, der "zelle" in reutlingen und zwar im rahmen eines "all city hiphop jams". meine anwesenheit bei diesem event war jedoch nicht in erster linie auf mein interesse, sondern vielmehr auf den umstand zurückzuführen, dass in reutlingen gestern, wie immer, nichts los war. ich war relativ betrunken und habe die meiste zeit vor der tür verbracht. dennoch kann ich mich noch ziemlich genau daran erinnern, dass die performenden künstler ziemlich große flaggen des libanons (!), saudi arabiens (!!) und der brd (!!!) in diesem "linken" etablissement während ihres auftritts mit sich führten. zur musik kann ich nicht allzu viel sagen, sie war halt ungefähr das, was man "gut gemacht" nennt, ich war allerdings froh, dass ich von den texten aufgrund der live-qualität nur extrem wenig mitbekommen habe. es war auf jeden fall viel von stärke, zusmmenhalt, familie etc. die rede, ansonsten versicherte man sich gegenseitig hauptsächlich seiner testosteron-hetero-identität und machte allen klar, wer hier von wem in den arsch gefickt wird.
es fragt sich wirklich, wann solche leute endlich auch von deutschen multikultideppen als verantwortliche subjekte ernst genommen und daher konsequent ignoriert oder verprügelt werden.

Donnerstag, 9. August 2007

gerade lese ich...

...belletristik, weil ferien und so:

zunächst habe ich vom groartigen arthur schnitzler "professor bernhardi" gelesen, ein stück über den antisemitismus im wien des fin de siècle, das ganze war leider sprachlich nicht sooo toll, interessant sind aber die charaktere, die beschreibung der milieus (liberal-katholisch/sozial-deutschnational/alldeutsch) und das problembewusstsein des autors. kann man schon mal lesen
dann habe ich "herz der finsternis" von joseph conrad gelesen, die rahmenhandlung ist der trefflich beschrieben europäische kolonialismus im congo, allerdings ist der roman auch psychologisch sehr intelligent konzipiert, der protagonist erfährt im laufe des romans eine extreme wandlung und wird zunehmend seiner illusionen über sich und die welt beraubt. auf jeden fall ein sehr empfehlenswertes buch.
gerade lese ich "die pest" von albert camus und bis jetzt gefällt es mir ganz gut. mal sehen.

Freitag, 3. August 2007

situationisten

ich habe nun endlich einen funktionierenden link zu texten der Situationistischen Internationalen gefunden. die SI wird ja in leipzig kaum rezipiert, vielleicht wäre es cool, dazu mal ein tagesseminar oder so durchzuführen...

hallo,

Mittwoch, 1. August 2007

Tschautschüssi, Christian!

Nachdem wir nun endlich den bösen Christian Worch aus Leipzig vertrieben und somit das Böse real-exterritorialisiert haben, also endlich und endgültig in Sachen Menschlichkeit und Zivilgesellschaft zum Klassenprimus avanciert sind, dürfen wir Leipziger uns nun schon eine zünftige Siegesfeier erlauben:
In der Similide wird's am Donnerstag abend eine work-out-party geben, bei der garantiert der Bär steppt. Für Irritation hat das vertrauliche Geduze auf dem Flyer gesorgt, "Christian" wird der Leipziger Lieblings-Spitzbube hier genannt und böse Vermutungen über die insgeheime Verbundenheit der Szene zu ihrem notwendigen Feind (out-group und so) erhalten dadurch gewiß eine höhere Plausibilität...aber wie dem auch sei:
wir sind wir und deshalb:
Kommt alle!
join the glorious!
(+ weitere parolen, die ihr euch dazudenken dürft.)

Mittwoch, 25. Juli 2007

veranstaltungen

Heute: im Rahmen der Antisemitismus-Ausstellung
in Leipzig findet heute ein Vortrag mit jemandem von der phase 2 und einem angeblich sehr coolen Professor vom Politikwissenschaftlichen Institut der Uni Leipzig statt. 19.30 Uhr im Schulmuseum.

Wochenende: Vortrag und Tagesseminar mit Joachim Bruhn in Halle, check: http://nokrauts.antifa.net/

Selbiger wird dann nächste Woche auch in Leipzig zu Gast sein und hier zum Verhältnis von Zionismus und Kommunismus im Conne Island sprechen:


Die Einsamkeit Theodor Herzls
Der Haß auf Israel und die Arbeit der materialistischen Staatskritik Joachim Bruhn (Freiburg)

Mag sein, daß der Pluralismus in Deutschland mehr ist als nur eine Dutzendideologie. Mag auch sein, daß der Kampf zwischen "Links" und Rechts um die "Besetzung" der politischen Mitte mehr und anderes darstellt als nur das Spiegelspiel der Politik, vermittels dessen sich das Herrschaftsverhältnis der Souveränität reproduziert. Kann sogar sein, daß die linke Polemik für das "Recht auf Arbeit" tatsächlich den Antagonismus zur rechten Apologie der "Freiheit des Marktes" darstellt oder enthält. Zwar ist dies nach
Maßgabe der materialistischen Kritik der politischen Ökonomie keineswegs zu erwarten, aber nach Maßgabe des unvermeidlichen Prinzips Hoffnung auch nicht kategorisch zu dementieren. Allerdings setzt der politische Pluralismus den Dogmatismus des Staates voraus, ist er doch, mit Marx, ein Mechanismus, der, durch die Konkurrenz um die Besetzung der Regierung, systematisch verschleiert, daß das gesellschaftliche Übel in der Existenz und im Wesen des Staates liegt. Im Wesen dieser Staatlichkeit liegt es, das Gewaltmonopol über Leben und Tod innezuhaben; im Wesen des deutschen Staates liegt es darüber hinaus, das tätige Selbstbewußtsein des Vernichtungs- und Mordzusammenhangs zu sein. Daran, an dieser allseits und kollektiv beschwiegenen oder gar um Sinn rationalisierten Geschäftsgrundlage der Politik, liegt es, daß sich die Linken mit den Rechten vermittels ihrer Mitte aller Differenzen zum Trotz immer dann einig sind, wenn es um Israel geht. In punkto Israel ist es egal, um ein beliebiges Beispiel anzuführen, ob der Ex-Grüne Jamal Karsli von der "Jungen Freiheit" interviewt wird oder gleich von der "Roten Fahne", der Wochenzeitung der MLPD. Es ist ganz egal, um ein weiteres, eher akademisches Beispiel zu geben, ob Frankfurter Fordismus-Theoretiker wie Lupus oder Joachim Hirsch vom "Gesellschaftlichen" und "Sozialen" sprechen, aber konsequent abspalten und verdrängen, daß eben der Henry Ford, dem sie ihre schöne Theorie verdanken, ein Antisemit von Graden und ein Stichwortgeber des Führers war, daß schon bei Antonio Gramsci, dem Erfinder des "Fordismus", diese Abspaltung so restlos funktionierte, daß die Kategorien der Hegemonie bis auf den heutigen Tag auch bei den Strategen der Konterrevolution sehr en vogue sind. Es ist schließlich ganz egal, ob man die Bücher von Noam Chomsky über den eher linken zu Klampen-Verlag aus Lüneburg bezieht oder gleich beim "Deutschen Buchdienst" der Deutschen Volksunion, wie es auch erst recht egal ist, ob Chomsky von der "National-Zeitung" zur Weltlage befragt wird oder gleich von der "jungen Welt" ~ das alles ist gleichgültig und der Beispiele daher kein Ende, weil der Gegensatz von Links und Rechts in punkto Israel aufgehoben und vernichtet ist, weil man sich der gemeinsamen Geschäftsgrundlage als Deutsche versichern will. Darum geht es das Verbrechen am Grund der eigenen, der postfaschistischen Staatlichkeit abzuspalten und es auf Israel zu projizieren, d.h. dem Kult des Volksstaates sich ergeben zu können, dem so süßen wie daher mörderischen Wahn der Identität von Volk und Führung, von Bürger und Politik. Wie daher der Antisemitismus, die eher ökonomisch sich legitimierende Seite des Judenhasses, als die Alltagsreligion der kapitalisierten Gesellschaft in der Scheidung des "produktiven" vom "spekulativen" Kapital sich niederschlägt, so der Antizionismus, die eher politisch sich camouflierende Version eben desselben Judenhasses, in der säuberlichen Trennung zwischen dem "Staat des ganzen Volkes", d.h. dem "organischen" Volksstaat Deutschland einerseits, und dem desolaten "Konstrukt" Israel andererseits, das sich, "unorganisches Gebilde" und "Bollwerk des Imperialismus", das es unheilbar ist, gegen die Palästinenser nur "nazistischer Vernichtungsmethoden" bedienen könne. Es drückt sich in dieser Spaltung aus, daß sie eine Abspaltung ist, daß das kapitalisierte Bewußtsein unter dem Niveau noch der bürgerlichen Aufklärung liegt, daß es den revolutionären Ursprung seiner eigenen Staatlichkeit verleugnet. Die materialistische Staatskritik hat sich dieser Ideologisierung zu erwehren, indem sie allererst das unter den Deutschen gängige Märchen bestreitet, der Antisemitismus sei das eine, der Antizionismus aber das ganz andere.

Joachim Bruhn (Freiburg) ist Co-Autor von Initiative Sozialistisches Forum,
Furchtbare Antisemiten, ehrbare Antizionisten.
Über Israel und die linksdeutsche Ideologie.
200 Seiten, 13 Euro, ISBN 3-924627-08-8 im Ca ira-Verlag

Montag, 30. Juli, 19:00 Uhr, GWZ, Beethovenstraße, Raum 2010
Organisiert vom Bündnis gegen Antisemitismus Leipzig und vom StudentInnenRat der Universiät Leipzig




wenn jemand gute partys weiß, bitte diesen eintrag kommentieren.

danke.

Montag, 23. Juli 2007

fuck you! (und geschichtsphilosophie)

so, da ich nun endlich, endlich von den intellektuellen zumutungen meines soziologie-studiums befreit hier mein boshaft-hämisches hohngelächter über meine kommilitonen, eine wundervolle passage aus dem klassiker "über das elend im studentenmilieu":


Sicherlich gibt es trotz allem unter den Studenten einige von genügendem intellektuellem Niveau. Diese meistern ohne Mühe die elenden Leistungskontrollen, die auf die Mittelmäßigen zugeschnitten sind und sie meistem sie gerade deswegen, weil sie das System durchschaut haben, es verachten und wissen, daß sie seine Feinde sind. Sie nehmen sich das Beste, was das Studiensystem zu bieten hat: die Stipendien. Indem sie die Lücken der Kontrolle ausnutzen, deren eigene Logik sie hier und heute dazuzwingt, einen kleinen rein intellektuellen Bereich der "Forschung" aufrechtzuerhalten, treiben sie ruhig die Unruhe bis auf die Spitze: ihre offene Verachtung für das System paart sich mit der Hellsichtigkeit, die es ihnen gerade emmöglicht, stärker als die Diener des Systems zu sein – und zwar zuerst auf intellektuellem Gebiet. Diejenigen, von denen wir sprechen, gehören bereits zu den Theoretikern der kommenden revolutionären Bewegung und sind sich dessen bewußt, daß sie mit ihr zugleich an die Öffentlichkeit treten werden. Sie verheimlichen niemandem, daß sie das, was sie so leicht dem "Studiensystem" entnehmen, zu dessen Zerstörung benutzen. Denn der Student kann gegen nichts rebellieren, ohne gegen seine Studien zu rebellieren und er spürt die Notwendigkeit dieser Rebellion weniger natürlich als der Arbeiter, der spontan gegen seine Lage rebelliert. Aber der Student ist ein Produkt der modernen Gesellschaft, genau wie Godard und Coca-Cola. Seine extreme Entfremdung kann nur durch die Kritik der ganzen Gesellschaft kritisiert werden. Keinesfalls kann diese Kritik auf dem studentischen Gebiet vollzogen werden: der Student als solcher maßt sich einen Pseudowert an, der ihm verbietet, sich seiner wirklichen Enteignung bewußt zu werden und er bleibt damit auf dem Gipfel des falschen Bewußtseins. Aber überall dort, wo die moderne Gesellschaft kritisiert zu werden beginnt, bricht eine Revolte der Jugend los, die unmittelbar einer totalen Kritik des studentischen Verhaltens entspricht.


hihi!

zwei weitere proben sollten zur genüge die qualität des textes verdeutlichen:

Seine äußerst ärmliche ökonomische Lage verurteilt den Studenten zu einer sehr wenig beneidenswerten Form des Überlebens. Aber immer mit sich zufrieden erhebt er sein triviales Elend zu einem originellen "Lebensstil": kultivierte Armut und Boheme. Die "Boheme", die bereits weit davon entfernt ist, eine originelle Lösung zu sein, wird nur nach einem endgültigen und unabänderlichen Bruch mit dem Universititsmilieu echt gelebt werden. Ihre Anhänger unter den Studenten (und alle kokettieren damit, es ein wenig zu sein) klammern sich also lediglich an eine künstliche und heruntergekommene Version dessen, was bestenfalls nur eine mittelmäßige individuelle Lösung ist. Damit verdienen sie sogar die Verachtung von alten Damen auf dem Lande. Dreißig Jahre nach Wilhelm Reich (8), diesem hervorragenden Erzieher der Jugend, haben diese "Originale" immer noch die traditionellsten Erotik- und Liebseverhaltensweisen und reproduzieren in ihren sexuellen Beziehungen die allgemeinen Beziehungen der Klassengesellschaft. Die Fähigkeit des Studenten, einen Militanten jeden Kalibers abzugeben, sagt viel über seine Impotenz. Innerhalb des Spielraums individueller Freiheit, der durch das totalitäre Spektakel erlaubt wird, und trotz seines mehr oder weniger flexiblen Stundenplanes ignoriert der Student immer noch das Abenteuer und zieht die ihm knapp bemessene alltägliche Raumzeit vor, die für ihn von den Wächtern desselben Spektakels eingerichtet worden ist.


und:

"Avantgarde sein heißt, mit der Wirklichkeit Schritt halten" (16). Die radikale Kritik an der modemen Welt muß jetzt die Totalität zum Gegenstand und zum Ziel haben. Sie muß untrennbar ihre wirkliche Vergangenheit, das, was sie wirklich ist und die Pespektiven ihrer Veränderung betreffen. Um die ganze Wahrheit der gegenwärtigen Welt sagen und mehr noch das Projekt ihrer totalen Subversion formulieren zu können, muß man imstande sein, ihre ganze verborgene Geschichte zu enthüllen, d.h. völlig entmystifiziert und grundsätzlich kritisch die Geschichte der gesamten internationalen revolutionären Bewegung mit ihren Niederlagen und Siegen zu betrachten, die das Proletariat der westlichen Länder vor mehr als einem Jahrhundert ausgelöst hat. "Diese Bewegung gegen die gesamte Organisation der alten Welt ist längst zuende" (17) und gescheitert. Mit der Niederlage der proletarischen Revolution in Spanien (Barcelona im Mai 1937) ist sie zum letztenmal geschichtlich in Erscheinung getreten. Ihre offiziellen "Niederlagen" oder "Siege" müssen jedoch im Licht ihrer Verlängerungen beurteilt und ihre Wahrheit wiederhergestellt werden. So können wir behaupten, daß "es Niederlagen gibt, die Siege sind und Siege, die beschämender sind als Niederlagen" (Karl Liebknecht am Vortage seiner Ermordung). Die erste große "Niederlage" der proletarischen Macht, die Pariser Kommune, stellt in Wirklichkeit ihren ersten großen Sieg dar, denn zum ersten Mal hat das "primitive" Proletariat seine geschichtliche Fähigkeit behauptet, frei alle Aspekte des öffentlichen Lebens zu gestalten. Entsprechend war ihr erster großer "Sieg", die bolschewistische Revolution, letzten Endes nur ihre folgenschwerste Niederlage. Der Triumph der bolschewistischen Ordnung fällt mit der Bewegung der internationalen Konterrevolution zusammen, die mit der Zerschlagung der Spartakisten durch die deutsche "Sozialdemokratie" ihren Anfang nahm. Ihr gemeinsamer Triumph war tiefer als ihr scheinbarer Gegensatz und diese bolschewistische Ordnung stellte schließlich nur eine neue Verkleidung und eine besondere Gestalt der alten Ordnung dar. Die Ergebnisse der russischen Konterrevolution waren im Innern die Einführung und Entwicklung einer neuen Ausbeutungsweise, des bürokratischen Staatskapitalismus, und im Äußeren die Vervielfachung der Sektionen der sog. Kommunistischen Internationale als Zweigstellen für die Verteidigung und Ausweitung seines Modells. Damit blühte der Kapitalismus in seinen bürokratischen und bürgerlichen Varianten von neuem auf den Gräbern der Kronstädter Matrosen und der ukrainischen Bauern, der Arbeiter aus Berlin, Kiel, Turin, Shanghai und später Barcelona.


es wird übrigens bald auch im ceeieh artikel zur situationistischen internationalen geben. watch out!

Donnerstag, 12. Juli 2007

geht nüscht.

hey, leider bin ich gerade mal wieder derbe im stress, weshalb hier auch inhaltlich nix läuft. bald, das heißt wenn ich alle klausuren mit minimalem aufwand bestanden haben werde, werde ich hier aber genüsslich hass- und verachtungstiraden auf meine kommilitonen sowie DAS STUDIENSYSTEM posten. muhaaahahaaha. supported by the situationistische internationale (SI), of course.

Freitag, 6. Juli 2007

grummel

an alle, denen ich bereits vor ewigkeiten die zugangsdaten gegeben habe, die aber nie kommentieren, geschweige denn selbst in die tasten greifen:
ich bin echt ziemlich enttäuscht.

Donnerstag, 5. Juli 2007

ein bisschen bildung täte dir mal ganz gut!

an dieser stelle sei auf eine spannende ausstellung und veanstaltungsreihe hingewiesen, die demnächst in leipzig von den engagierten wissenschaftlerinnen der EnWi sowie der amadeu antonio stiftung durchgeführt werden wird. das thema lautet „Das hat’s bei uns nicht gegeben!“ – Antisemitismus in der DDR.

oh la la! c'est la fête!

verschiedene (hoffentlich!) coole partys warten auf DICH!

do: philo park party irgendwo im clarapark u.a. mit electro-mucke, günstigen getränken und viel kritischem studigeschwaetz

fr: das szene-must! die "dj pop is back party" in der b12. sehen und gesehen werden mit garantiert hohem identitätsfaktor.

sa: 10 jahre afbl! der geburtstag wird natürlich im "island" (achtung: jargon) mit wahrscheinlich sehr guter musik und der urban incrowd begangen.

wir sehen uns! yeah!

nachtrag: es findet wohl auch ein mini-elektrofestival auf der wiese neben der gfzk / der hgb statt. und am samstag ist im zoro ein egotronic-konzert.

Mittwoch, 4. Juli 2007

globalisierungskritik

ich hoffe mal, dass man hier in bälde das referat von uli krug zum thema "Links trifft rechts. Zur Entstehung der faschistischen Ideologie" wird hören können...

hear my sendung on the radiooo

die neue sendung von radio island, 2 stunden 4 interessante themen und viel coole musi gibt es ab sofort hier zum download und als livestream. neben feminismus/gender- und antifabeiträgen gibt es hier als besonderes schmankerl den von mir (mit-)erabeiteten prekariats-beitrag.
das alles natürlich wie immer extrakritisch und total flott! listen up!

Freitag, 29. Juni 2007

Samstag, 23. Juni 2007

Schlägerei mit Corpsstudenten!

Oh yeah, das erste mal seit sechs Monaten habe ich mich am gestern dazu entschließen können, den mühsamen Weg von Leipzig ins beschauliche Reutlingen auf mich zu neh
men und ich muss sagen, der Trip ist bis jetzt ohne größere Überraschungen vonstatten gegangen. Zunächst war ich auf einer Abiveranstaltung meiner Schwester, wo die üblichen Banalitäten in einem bräsigen Honoratiorenschwäbisch vorgetragen wurden. Lustig war, dass das Gewäsch von den "jungen Menschen" und ihren "vielfältigen Talenten", die ja nicht unbedingt auf schulischem Gebiet liegen müssten, von der Zeremonie der Zeugnisausgabe aufs krasseste konterkariert wurde. Die Zeugnisse wurden nacheinander vergeben, so dass die aufgerufene Person einzeln nach vorne treten musste. Dabei wurden die Noten laut verlesen, à la "xy, du hast 1,7 und bekommst den Schulpreis für dein Engagement bei den Konfliktlotsen". Das ganze Spektakel wurde durch mehrere musikalische Einlagen des Schulchors abgerundet, man weiß ja, was sich gehört und schließlich studieren danach garantiert nicht alle BWL und Jura sondern werden Musen und Schöngeister. Es war übrigens erschreckend, wie uniform die Leute tatsächlich waren, es gab genau einen Frauentyp (hohe Stimme, lange Haare, lieb und tratschig, ihr kennt das...) und bei den Typen war die Varianz nicht viel größer. Sehr viele 19 Jährige sahen aus wie 30, kein scheiß.
Nachdem ich jetzt so lange über diese Gruselshow geschrieben habe, mache ich das wesentliche mal kurz: Am abend hatten wir eine kleine Schlägerei/Rangelei mit Corpsstudenten, die auf meiner ehemaligen Schule waren und nun mit ihren komischen Farbbändchen in der Großraumdisse waren. Hallo??? Heute werde ich mich sicher bei einer Kneipentour im Rahmen des "Reutlinger Nachtschwärmer Events" zusammen mit geschätzten 500000 Bauern von der schwäbischen Alb vergnügen. Rock`n`Roll, Baby!!!

Sonntag, 17. Juni 2007

Körper & Ungeist

Da ich mich derzeit vor den Zumutungen der empirischen Sozialforschung drücke, habe ich großes Interesse an Ablenkung, die ich mir vorzugsweise durch Kochen und Speisen verschaffe. Auch meine nicht-existenten Leser möchte ich an dem köstlichen Pasta-Genuss, den folgendes Rezept bereitet, teilhaben lassen.

Zum Nachkochen:

Man nehme :

300 g Prinzessbohnen
ca. 8 größere Cocktailtomaten
150 g Sahne
Basilikum in rauhen Mengen
Tagliatelle (bevorzugt)
1 Knoblauchzehe
Olivenöl, Salz, Pfeffer

Und dann:

Knoblauch schneiden, in einem Topf mit etwas Olivenöl weich werden lassen (wenig Hitze und so) Sahne hinzfügen, salzen, pfeffern, die zuvor kurz blanchierten Bohnen hinzugeben, die gesechstelten Tomaten hinzugeben, alles heiß werden, Basilikum zerpflücken und unterrühren. Zur Konsistenz: die Bohnen sollten noch Biss haben, die Tomaten nicht auseinanderfallen. Fertig. Irgendwann müssen natürlich auch noch die Nudeln abgekocht werden.
Das Rezept stammt aus dem empfehlenswerten Kochbuch "River Cafe" von Rose Gray und Ruth Rogers.

Samstag, 16. Juni 2007

Antifa-Demo in Leipzig-Grünau

So, heute war es mal wieder so weit: die obligatorische Demo war ausnahmsweise sogar angemeldet, wenn es auch gerüchteweise im Vorfeld Probleme gegeben haben soll. Die Kids vom AJZ "Bunte Platte" (welcher SozPäd hat sich diesen zynischen Namen ausgedacht?) hatten angeblich einige Formalia mißachtet, doch letztlich konnte der bunte Marsch gegen die "Maden" dann ja noch stattfinden...
Ohne Flyer, ohne Seitentransparente, ohne Sprechchöre, dafür mit miserabler 90er Jahre Politpunkmucke zogen wir mit ca. 150-200 Leuten allmählich los, am Wegesrand standen immer mal wieder Menschen, von denen man nicht wusste, zu wem sie eigentlich gehören, an einer leerstehenden Platte standen verschiedene Naziparolen, die sich auf die heutige Demo bezogen und angeblich wurde die Demo sogar von einem Nachwuchs-Lumpenproletarier mit einer Wasserbombe beworfen.
Alles in allem war die Demo so lahm, dass ich mich nach gefühlten zwei Kilometern Gewaltmarsch zurück in Richtung Zivilisation verpisste. Vielleicht hatten ja Einige noch Spaß beim dezentralen Anwohner kloppen, who knows.

Ach ja, heute abend findet ne dufte Sause im Zoro statt, organisiert von der Ladyfest-Crew.

Donnerstag, 14. Juni 2007

Pseudorevolutionäre Trümmerhaufen in Aktion 1

Kinder, dass ich sowas noch erleben darf.

Mittwoch, 13. Juni 2007

Sind wir nicht alle ein bisschen gegen die Globalisierung?

Sehr amüsanter Artikel in der Jungle World über den neusten Vorkämpfer gegen Gier und Sittenverfall:
Heiner Geißler (CDU/attac)
hallo?